Reudengeutz liest BUSCH

- Flockdown -

Eine gute Gelegenheit für eiskalte Poesie

REUDENGEUTZ liest BUSCH

Gustav Roland … Wilhelm

Wilhelm Busch schuf mehr als Max und Moritz, Fips, der Affe und Die fromme Helene. Geboren am 15. April 1832 in Wiedensahl (Hannover) wuchs er hinein in die emporstrebende Industrialisierung, begann eine Ausbildung zum Maschinenbauer, verlor aber nie den Blick für das Ländliche, das in seinen Werken romantisch-kritisch zum Vorschein kommt. Schließlich entwickelte er sich zum Zeichner (Akademie Düsseldorf, Antwerpen und München), war inspiriert von Heinrich Heine nebst Darwins Evolutionstheorie und wurde mehr und mehr der bissige, karikatureske Schriftsteller, als den wir ihn kennen.

In seinen Gedichtzyklen Kritik des Herzens, Zu guter Letzt und Schein und Sein wollte er in weit über einhundert Gedichten zum Ausdruck bringen, dass er nicht lediglich ein bildversmalerischer Possenreißer war, sondern als tiefsinniger, philosophischer Dichter Anerkennung beanspruchte. Liebe in Wunsch und Realität, das Sein inmitten der Dichotomie Gott und Teufel, klassenhierarchischer Dünkel bis hin zu Abschied und Tod und Gedanken zur Wiedergeburt umfassen diese Lyrik.

Philosophie denkt sich schärfer in der Kälte. Anders als im Schweiße sommerlichen Leichtsinns nötigt der Winter uns, das Wesentliche zu fokussieren. Gestorben am 8. Januar 1908 in Mechtshausen (Harz) hinterlässt uns der 75jährig gewordene Wilhelm Busch eine lyrische Essenz, die für uns auch heute noch von gemeinwesentlicher Bedeutung ist.

Gustav Roland Reudengeutz liest für Der Gute Pol 39 Gedichte, die in der winterlichen Flockdown-Atmosphäre 2020 ganz sonderbare Geltung erfahren. Hören Sie selbst!